Marktplatz




Sie stehen am sogenannten „Marktplatz“ von Weyhers, dem Zentrum des Dorfes. Der Name „Marktplatz“ geht auf das in der bayrischen Zeit 1842 erteilte Marktrecht zurück. Weyhers durfte sich damals „Marktflecken“ nennen. Zwei Jahrmärkte wurden von der königlichen Regierung in Würzburg erlaubt. ...

Diese Hinweistafel ist an einem Gebäude angebracht, das den Hausnamen „Krugs-Haus“ trägt. In ihm befand sich in den 1960er Jahren noch ein „Tante Emma-Laden“. Für alle, die diese Art Geschäft nicht mehr kennen: Hinter einer Ladentheke stand die Verkäuferin und holte die gewünschten Waren aus den hinter ihr stehenden Regalen. Die einzelnen Beträge wurden auf einen Zettel notiert und im Kopf addiert. Natürlich wurde nur bar bezahlt – unter Umständen auch einmal angeschrieben. Nach einem Umbau entstand dort ein EDEKA-Markt, der von Lothar Schön aus Gersfeld betrieben wurde. Bevor dieser Dorfladen dann zur Pizzeria umgebaut wurde, befand sich in den Räumen eine Filiale der Bäckerei Pappert. Direkt an das Gebäude angrenzend war das dörfliche Backhaus untergebracht. Bis in die 1970er Jahre wurde tageweise hier noch Brot gebacken. In der Frühe wurde angeheizt und der Brotteig anschließend in den Ofen geschoben, d.h. „eingeschossen“. Im oberen Stockwerk des Backhauses war ein Raum für „fahrende Gesellen“ untergebracht. Als nächstes Haus folgt die Schmiede, die auch Hufschmiede war. Der letzte Schmied Wilhelm Alsheimer hat hier noch in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Pferde beschlagen. In der Burgstraße gegenüber sehen Sie ein Ziegelsteingebäude, die „Alte Weberei“, für die es eine eigene Beschreibung gibt. Gegenüber „Krugs Haus“ befand sich ein ehemaliges Gasthaus mit Metzgerei. Rechts befand sich die Gaststube mit sich anschließendem Saal, links die Metzgerei. Später wurde daraus das Hotel / Restaurant „Zur Müllerin“. In den 60er und 70er Jahren ging man zu „Bennos“ oder zur „Dina“, in der folgenden Zeit zu „Charly und Renate“. Seit 2015 dient es als Unterkunft für Geflüchtete. Das imposante Gebäude mit Balkon gegenüber zeigt das ehemalige königlich bayrische Landgericht. Zu diesem Gebäude gibt es eine eigene Hinweistafel. In dem Gebäude, in dem heute „Marias Haarstudio“ seine Dienste anbietet, war von 1991 bis 2016 eine Filiale der Sparkasse Fulda untergebracht. Zuvor stand dort ein anderes stattliches Haus, in dem von 1897 an das Kaiserliche Postamt residierte. Später diente es als Wohnhaus der Familie Luckhard.

Der Text wurde gesprochen von Eberhard Paul.

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