Kirche




Sie stehen vor der katholischen Pfarrkirche in Weyhers. Sie ist dem Apostel der Deutschen – Bonifatius – geweiht. Nach der napoleonischen Zeit wurde im Wiener Kongress 1815 das Amt Weyhers dem Königreich Bayern zugeteilt. ...

Pastoral zuständig war damit das Bistum Würzburg. Weyhers wurde damals kirchlich allerdings noch von der – hessischen – Pfarrei Dietershausen betreut. Es entstand der Wunsch nach einer eigenen Pfarrei und Kirche für Weyhers und Ebersberg. Der Bau der neoromanischen Saalkirche wurde 1832 beschlossen. In einer landesweiten Kollekte im Königreich Bayern zur Erbauung einer Kirche, eines Schulhauses und einer Kuratus-Wohnung kamen 4000 Gulden zusammen. Weitere 4000 Gulden steuerte der Würzburger Bischof bei. Die Gesamtkosten von 11.489 Gulden wurden durch Spenden und Stiftungen aufgestockt. 1841 erfolgte die erste Grundsteinlegung. Nach Unstimmigkeiten mit dem beauftragten Unternehmen kam es am 14. Mai 1846 zu einer zweiten. Die Einweihung der Kirche fand schließlich am 24. September 1848 durch den Würzburger Bischof Anton von Stahl statt. Das Gebäude ist seinerzeit für den Ort ungewöhnlich groß geplant worden. (Die Gestaltung der Fassade mit Sockel, Eck-Lisenen und Gurtband entspricht zum Teil der Fassade des ehemaligen Bayerischen Landgerichts am Marktplatz.) Vermutlich sollten an der Nordflanke des Königreiches Bayern und an der Grenze zu Kurhessen mit Landgericht und eindrucksvoller Kirche markante Zeichen gesetzt werden. Die Baupläne wurden übrigens für die Kirche St. Peter in Kirchheimbolanden (ehemals bayrische Pfalz, heute Rheinland-Pfalz) eine weiteres Mal verwendet. In der Kirche ist ein Taufstein aus dem Jahr 1520 zu sehen, der noch aus der heute nicht mehr vorhandenen St. Georgskapelle stammt. Diese Kapelle stand ursprünglich am Abhang des heutigen Georgsweges und gehörte zum Zusammenhang des ehemaligen Wasserschlosses Weyhers.

Den Text sprach Eberhard Paul.

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